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UBS-AM: „Der wirtschaftliche Abschwung ist in Aktien noch nicht eingepreist“

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Solide Unternehmensgewinne und die Hoffnung, dass das Schlimmste bei den Zinserhöhungen und hohen Kraftstoffpreisen vorüber ist, haben im Juli für eine Erholung an den Aktienmärkten gesorgt, schreibt Evan Brown, Leiter Multi Asset Strategy beim Vermögensverwalter UBS Asset Management (UBS-AM), in einem aktuellen Marktkommentar. Er und sein Team halten die jüngste Aufwärtsbewegung jedoch für eine Bärenmarkt-Rally und nicht für eine beständige Wende im Wirtschafts- und Risiko-Zyklus.

Selbst wenn die US-Wirtschaft eine Rezession vermeidet, bestehe ein Abwärtsrisiko für die Unternehmensgewinne. „Die Erwartungen der Analysten für ein Gewinnwachstum von 6,6 Prozent im Jahr 2023 für globale Aktien nach einem fast zweistelligen Wachstum in diesem Jahr sind unserer Meinung nach zu optimistisch“, meint Brown. Abwärtskorrekturen bei den Gewinnen seien in der Regel eine Voraussetzung dafür, dass Aktien einen Boden finden können. Es wäre daher ungewöhnlich, wenn der Tiefststand im Juni den Tiefpunkt dieses Bärenmarktes markieren würde, da der Prozess sinkender Gewinnschätzungen noch nicht begonnen hatte.

Die zunehmend restriktivere Politik der US-Notenbank Fed hat Risikoanlagen 2022 belastet. Nach Ankündigung eines künftig weniger aggressiven Vorgehens zogen die Kurse von Risikoanlagen wieder an. „Wir würden vorsichtig sein, von einer etwas weniger straffenden Haltung der Fed auf eine expansive Haltung zu schließen“, warnt Evan. Vielmehr ist er der Ansicht, dass die Notenbank bereit ist, ein erhebliches Maß an wirtschaftlichem Schmerz zu tolerieren, um den Preisdruck zu verringern, bevor sie eine Lockerung in Betracht zieht. Die Volatilität bei den Zinsen dürfte auf hohem Niveau bleiben.

Trotz der Herausforderungen für Risikoanlagen bei Unternehmensgewinnen und Geldpolitik könnte eine Übergewichtung von Aktien in Betracht gezogen werden – und zwar dann, wenn es genügend Anzeichen dafür gäbe, dass diese Risiken im Preis enthalten sind. „Unserer Ansicht nach ist dies jedoch nicht der Fall“, sagt Brown. Zwar wurden globale Aktien im bisherigen Jahresverlauf abverkauft, sie sind aber keine Schnäppchen. Im Vergleich zu Anleihen sind sie nach wie vor teuer.

Der Haupttrend bleibt erhalten: Die Wirtschaftstätigkeit wird sich von nun an abschwächen. Risikoanlagen haben das Ausmaß dieser wirtschaftlichen Verlangsamung noch nicht eingepreist. „Unsere Positionierung ist eher vorsichtig. Wir halten globale Aktien weiterhin im Untergewicht und bevorzugen hier defensive Allokationen“, so Brown. Kurseinbrüche bei Staatsanleihen nutzt er als Gelegenheit, um das Exposure in Erwartung einer weiteren Konjunkturabschwächung zu erhöhen.

„Viele Anleger in Europa stehen zurzeit an der Seitenlinie und beobachten den Markt sehr genau“, erklärt Beate Meyer, Head of Wholesale Central Europe bei UBS-AM. „Fixed Income Produkte feiern im aktuell unsicheren Umfeld eine Renaissance – vor allem Strategien mit einem flexiblen Ansatz und geringer Laufzeit. Zudem trauen sich Investoren auch wieder vermehrt auf den chinesischen Fixed Income Markt. Im Aktienbereich sehen wir dagegen einen klaren Schwenk zu Value- und Dividenden-Titeln. Für Growth- und Tech-Aktien hingegen hat die Nachfrage enorm nachgelassen.“ (DFPA/JF1)

Die UBS AG ist eine Schweizer Großbank mit Hauptsitz in Zürich.

www.ubs.com

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