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„Zunehmender Gegenwind zum Jahresende“

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Mit Blick auf das Jahresende und die derzeitigen Bewertungsniveaus sieht Florence Barjou, CIO von Lyxor Asset Management, weniger Gewinnchancen für risikoreiche Anlagen und stuft Aktien daher auf neutral herunter. Die Expertin und ihr Team erwarten jedoch nicht, dass der längerfristige Aufwärtstrend an den Aktienmärkten gestört wird.

Makroökonomisch erwartet Barjou, dass das absolute Wachstum weiterhin stark ist, die Dynamik sich jedoch abschwächt. „Der Höhepunkt des Wachstums liegt nun hinter uns, und wir sehen erhöhte Abwärtsrisiken. Eines davon ist China. Die strengere Regulierung und hohe Unsicherheit haben die Märkte unterminiert, aber sie werden sich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auch auf die Wirtschaftstätigkeit auswirken, da das Gewinnstreben, das den Kern des starken Wachstums in China während des letzten Jahrzehnts ausmachte, teilweise verstaatlicht wird.“ Das Gleiche gelte für das Evergrande-Debakel. Die Behörden und die chinesische Zentralbank schreiten zwar ein, um Systemrisiken zu vermeiden, aber die Umstrukturierung werde sich unweigerlich negativ auf den Wohnungsbausektor auswirken, der immerhin gut 30 Prozent des chinesischen Bruttoinlandsprodukts ausmacht.

Covid-19 bleibt aus Sicht von Barjou nach ein weiteres potenzielles Abwärtsrisiko. In Europa liegen die Impfquoten inzwischen bei rund 60 Prozent der Bevölkerung. Anders sieht die Lage in den Vereinigten Staaten aus, wo die Sterberaten wieder ansteigen, wie auch in China, wo dem Wiederaufleben von Covid mit einer Null Toleranz Politik begegnet wird, die zu Beginn des Winters zu Versorgungsengpässen führen könnte.

Darüber hinaus habe sich an der Inflationsfront das Bild eindeutig von der Befürchtung einer nachfragebedingten Überhitzung hin zu einem angebotsseitigen Preisdruck verschoben. „Versorgungsengpässe und steigende Transport- und Energiekosten – die Erdgaspreise sind beispielsweise seit Jahresbeginn um mehr als 100 Prozent gestiegen – verstärken den Preisdruck, der jeden Tag ein bisschen weniger ,vorübergehend‘ ist“, erläutert Barjou. „Außerdem belasten die Engpässe und steigenden Kosten auch die Produktion, da Fabriken teilweise Produktionsstopps einlegen, sowie die Kaufkraft der Verbraucher.“

Angesichts des starken Wachstums sieht Barjou noch keine Gefahr einer Stagflation wie in den 70er Jahren. Doch sie gibt zu bedenken, dass die Märkte gegebenenfalls kein Szenario einpreisen, das sowohl für Aktien als auch für Anleihen nachteilig wäre.

„Nach einem starken Börsenjahr spricht das aktuelle Umfeld generell für Gewinnmitnahmen und eine Risikoreduzierung in unseren Portfolios. Daher stufen wir globale Aktien auf neutral ein und behalten unsere Untergewichtung von Staatsanleihen bei“, so Barjou. Bei den regionalen Präferenzen bleibt Lyxor in Europa übergewichtet, da es immer noch ein guter Kandidat für Reflationierung ist mit soliden Gewinnaussichten und attraktiven relativen Bewertungen. Bei Schwellenländern gilt es sehr selektiv vorzugehen und bei China vorsichtig zu bleiben, da dort drastische politische Veränderungen die Aussichten eingetrübt haben und eine genaue Beobachtung erfordern. (DFPA/JF1)

Lyxor Asset Management und Lyxor International Asset Management (Lyxor Gruppe) gehören direkt beziehungsweise indirekt zu 100 Prozent zur Bankengruppe Société Générale. Die Lyxor Gruppe ist ein europäischer Asset-Management-Spezialist für alle Anlagestile – aktiv, passiv oder alternativ. Lyxor betreut 192,5 Milliarden Euro Assets under Management sowie Assets under Advisory. (Stand: 30. September 2021)

www.lyxor.com

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